Ute Fischer
Keramik- und Glasurlabor

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„Ohne Handwerk geht auch als Designer nichts, weil das Handwerk die Entstehung von Entwürfen voraussetzt.“
Ute Fischer
Einblicke von Ute Fischer – Interview
Was können Studierende in deiner Werkstatt lernen?
Meine Werkstatt ist sehr vielfältig. Der größte Bereich umfasst Projekte von einzelnen Studierenden, die individuell von mir betreut werden. Es gibt z.B. ab und zu eine Zusammenarbeit mit Kursen von Prof. Andreas Kramer, aus dem Produktbereich. Der größte Teil der Studierenden will bei mir das „Drehen“ an der Töpferscheibe lernen. Deshalb gebe ich im Semester zwei Kurse für jeweils maximal 5 Studierende.
Wie bist du zu deinem Beruf gekommen?
Ich habe relativ früh angefangen mit Ton zu arbeiten. In den 80ern war es nicht so einfach, eine Lehrstelle als zu finden. Viele wollten damals eine Ausbildung in diese Richtung machen. Ich habe eine Weile Archäologie studiert, bis ich letztendlich doch eine Keramiker-Ausbildung gemacht und dann freie Kunst studiert habe.
Wie wichtig findest du das Handwerk im Kunststudium?
Ich finde es sehr sinnvoll, dass die Studierenden etwas Handwerkliches lernen. Letztendlich ist es wichtig zu wissen, wie eine Ideen umgesetzt werden kann. Selbst wenn man im späteren Berufsleben nur Entwürfe macht, sollte man wissen, was handwerklich möglich ist. Ohne Handwerk geht auch als Designer gar nichts, weil das Handwerk die Entstehung von Entwürfen voraussetzt. Bevor Studierende zu mir in die Werkstatt kommen, sollten Sie mir vorab einen Entwurf oder ein Modell ihrer Idee zeigen. So kann ich bereits sehen, ob die Idee mit dem Material umgesetzt werden kann.
Was passiert in den Semesterferien?
Es kommen viele Studierende mit Ihren aktuellen Studienprojekten. Teilweise sind es Projekte, die noch aus dem Semester abgeschlossen werden, teilweise sind es freie Arbeiten, die außerhalb der Kurse erarbeitet werden.
Was begeistert dich an deiner Arbeit?
Ich finde es toll, mit Menschen zusammenzuarbeiten. In meinem Bereich finde ich interessant, dass Studierende viel ausprobieren können. Jeder hat unterschiedliche Ideen und arbeitet frei. In meiner Werkstatt habe ich viel Abwechslung, für mich ist es eine tolle Herausforderung, mich auf verschiedene Projekte einzulassen.
Arbeitest du mit anderen Werkstätten zusammen?
Es gibt auch interdisziplinäre Projekte. Bei der Oberflächengestaltung arbeiten Studierende oft mit der Siebdruckwerkstatt zusammen. Oder wenn vor dem Entstehungsprozess Modelle oder Formen für die Umsetzung nötig sind, werden diese in der Metall- oder Holzwerkstatt umgesetzt.
Gibt es Besondere Projekte an die du dich in deiner Zeit an der HFK erinnerst?
Eine Studentin hat Porzellan-Hüten entworfen. Bevor sie zu mir kam, hat sie Modelle in der Holzwerkstatt hergestellt. Die Modelle haben wir dann in Porzellan gegossen. Die Größe war sehr ungewöhnlich, circa ein Meter hoch. Für uns Beide war der Umgang mit dem Porzellan sehr anspruchsvoll. Hier habe ich wieder festgestellt, dass vor allem der Umgang mit dem Material ausprobiert und gelernt werden muss. Oft spielt dabei auch Glück eine wichtige Rolle. Am Ende des Projekts sind drei Hüte entstanden. Ich kann den Studierenden nur raten, viel frühzeitig anzufangen, viel auszuprobieren, das Material kennenzulernen und vor der Umsetzung des eigentlichen Projekts damit zu üben.